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Viel
Applaus für schöne Unterhaltungsmusik
Unter der Gesamtleitung von Jürgen
Fleischer boten der
Polizeichor, der Frauenchor „Con musica“ und das
Peter Ortmann Jazz Trio dem Publikum einen höchst
unterhaltsamen Nachmittag. (Foto: db)
Programm des Polizeichors bot viel
Alt-Bekanntes in ganz neuer Form
(ww) Einen in hohem Maße unterhaltsamen Ausflug in die Welt der
Unterhaltungsmusik bot der Polizeichor Wuppertal seinen Gästen am
letzten Samstag in der bis ganz hinten besetzten Aula der
Gesamtschule. Schon das englische Motto des Konzerts „Thank you for
the music“ ließ erahnen, wohin die Reise gehen würde.
Los ging es mit den bekannten Udo-Jürgens-Titel „Mit sechsundsechzig
Jahren“, den der Chor locker und offensichtlich mit viel Spaß
präsentierte. Erst danach trat der Chorvorsitzende Axel Hellwinkel
nach vorne, um eine ganze Reihe von Gästen, unter anderem aus der
Führungsspitze der Wuppertaler Polizei, ganz persönlich zu begrüßen.
Polizeipräsident Joachim Werries nutze die Gelegenheit zunächst für
ein wenig Eigenwerbung in Sachen sichere Großstadt, bevor er dem
Publikum „besinnliche Stunden“ wünschte, was angesichts des zu
erwartenden Programms allerdings fragende Mienen hinterließ.
Es folgte ein kurzweiliges Programm, das von den beiden beteiligten
Chören komplett auswendig bestritten wurde und so manches bekannte
Lied in einem völlig neuen musikalischen Gewand erscheinen ließ.
Verantwortlich dafür waren Arrangements, die zum Teil eigens für den
Polizeichor geschrieben wurden. So konnte Axel Hellwinkel das
ehemalige Chormitglied Joschi Hastreiter im Saal begrüßen, der das
Stück „King of the road“ für eine kleine Sängergruppe arrangiert
hatte. Der Leiter des Dortmunder Polizeichors, Herbert Grunwald,
lieferte ein Arrangement für „Über den Wolken“ von Reinhard Mey.
Eine sehr stimmige Ergänzung zu den Sängern bot der Frauenchor „Con
Musica“ aus Korschenbroich, der beispielsweise „Marmor, Stein und
Eisen bricht“ und als besondere Gute-Laune-Musik „All I have to do
is dream“ vortrug.
Der Bassist Peter Flesch wagte sich an das bekannte „Ol man river“.
Mit seiner Stimme zog er das Publikum schnell in seinen Bann, bis es
nach dem letzten Ton jubelnden Beifall spendete.
Musikalisch begleitet wurden alle Lieder von dem Peter Ortmann Jazz
Trio, das schon zu Beginn für ein vehement vorgetragenes „Bel Ami“
begeisterten Applaus erhielt. Leider spielte sich das Keyboard
musikalisch oder durch seine Lautstärke immer wieder in den
Vordergrund, was einige Chorfeinheiten unhörbar machte und auch die
junge Saxophonistin dazu zwang, ihre Stücke mit sehr viel
Körperkraft zu präsentieren.
Nach der Pause stand das Konzert ganz im Zeichen der Musik der
schwedischen Popgruppe ABBA.
Hier zeigte das Jazz-Trio nach einer Strophe „Anlauf“, dass selbst
in dieser Musik Potenzial für hörenswerte Jazz-Phrasen steckt.
Für die Chöre waren die Stücke Schwerstarbeit. Bei „Mamma mia“
erreichte „Con musica“ wohl die Grenze der Popmusik, die man als
Chor noch singen kann. Tempo und Textgeschwindigkeit waren kaum noch
synchron zu bewältigen. Herrlich gelang das „Super-Trouper“:
Schönste Party-Musik, bei der man den Eindruck hatte, die Musik
mache sich mit dem Chor selbstständig.
Der Polizeichor ließ bei „Dancing Queen“ erkennen, wie groß der zu
bewältigende Spagat zwischen Männerchor und ABBA ist, präsentierte
aber gemeinsam mit den Damen das „Waterloo“ und das Mottolied „Thank
you for the music“ auf angenehm lockere Weise.
Die Gesamtleitung des Konzertes lag in den Händen von Jürgen
Fleischer, der zusätzlich mit kurzen Übersetzungen der englischen
Liedtexte für gute Stimmung sorgte.
Nach mehr als zweieinhalb Stunden (einschließlich Pause) und einer
Zugabe ging ein hörenswertes Konzert zu Ende, in dem die
Mitwirkenden zu Recht viel Beifall erhielten.
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