NGZ/RP 19.12.2017
Korschenbroich:
Con Musica bringt Zuhörer in Weihnachtsstimmung
Der Mann mit der Mundharmonika,
Michael Hirte, spielte als Solist Weihnachts- und Winterlieder zur
Halb-Playback-Begleitung. Foto: Detlef Ilgner
Korschenbroich: Der Mundharmonikaspieler Michael Hirte trat als
Solist auf. Im Konzert gab es Lieder aus vielen Ländern und Epochen.
Von Gert Holtmeyer
Ausverkauft war das festliche
Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Andreas. Beim Einzug des
Frauenchores Con Musica trug jedes Chormitglied eine Kerze und
stellte sie auf dem Altar ab. Das schuf die Atmosphäre für
Weihnachtslieder aus vielen Jahrhunderten. "Hoch tut euch auf"
stammt vom deutschen Vorklassiker Christoph Willibald Gluck
(1714-1787). Angelsächsische Weihnachtsstimmung gab es mit "You
raise me up", russische mit "Bajuschki Baju" und
spanisch-südamerikanische mit "Senora Dona Maria".
Einstudiert und geleitet von Hans-Jürgen Fleischer, am Klavier
begleitet von Andrea Wingen, boten die Con-Musica-Damen eine
engagierte Gesangsleistung. Beachtlich ist, dass sie das gesamte
Programm auswendig sangen. Die Einsätze kamen sicher. Was sich an
einigen Stellen noch steigern ließe, ist die Intonation,
beispielsweise in César Francks "Panis angelicus" oder im "Gloria"
von Carole Stephens.
Als Solist konnte der "Mann mit der Mundharmonika", Michael Hirte,
gewonnen werden. Höchste Anerkennung verdient, dass er nach einem
schweren Unfall nicht resignierte. Seinen Beruf als Lastwagenfahrer
musste er aufgeben. Aber mit Mut und Energie fand er zu einer neuen,
zu einer künstlerischen Existenz als Musiker. Hirte kam mit einer
ganzen Sammlung
von Instrumenten, benötigt er doch für
jede Tonart eine andere Mundharmonika. Wer nicht so ganz genau
hinhörte,
konnte bekannte Weihnachtslieder genießen, die er zur
Halb-Playback-Begleitung vortrug. Ein Publikum packen kann er.
Allerdings: Ganz sattelfest
verlief sein Auftritt nicht. Gleich beim ersten Winterlied ("Es ist
für uns eine
Zeit angekommen") musste er zweimal beginnen und verhedderte sich
dann
gleich noch einmal. Bei Schuberts "Ave Maria" gab es Schwierigkeiten
in der Abstimmung mit dem Tontechniker. Die Übereinstimmung mit der
Begleitung war auch nicht immer ganz synchron. Dass
er einige Stücke des Programms wegließ, war indessen nicht weiter
schlimm. Zu kurz wurde die Veranstaltung dadurch nicht.
Gemeinsam beendeten Chor und Solist das Konzert mit dem "Ave Maria
der Berge" und mit Brahms' "Guten Abend, gut' Nacht". Nach dem
gemeinsam mit den Zuhörern gesungenen "O du fröhliche" zeigte langer
und herzlicher Beifall, dass das Konzert auf breite Zustimmung
gestoßen war. Für eine Zugabe griff Hirte noch einmal zur
Mundharmonika: "Ich bete an die Macht der Liebe".
Quelle: NGZ
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